Was das RAS mit dem Berlin Marathon zu tun hat
Das RAS steht für "Reticular Activating System" (retikuläres Aktivierungssystem) und ist ein Teil des menschlichen Gehirns, genauer gesagt des Hirnstamms. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Filterung und Verarbeitung von sensorischen Informationen und beeinflusst, auf welche Informationen wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Das RAS fungiert im Wesentlichen als eine Art Filter für die enorme Menge an sensorischen Informationen, die ständig auf uns einströmen. Es hilft dabei, relevante Informationen auszuwählen und unsere Aufmerksamkeit auf diese Informationen zu lenken, während es unwichtige Informationen ausblendet. Dies geschieht, um die Verarbeitung von Informationen zu optimieren und unsere Sinne nicht mit irrelevanten Details zu überfluten.
Die Relevanz von Informationen wird oft durch unsere persönlichen Interessen, Bedürfnisse und Ziele bestimmt. Wenn wir uns auf etwas Bestimmtes konzentrieren oder eine bestimmte Sache in den Vordergrund unserer Gedanken stellen, wird das RAS aktiviert, um sensorische Informationen, die mit diesem Fokus zusammenhängen, verstärkt wahrzunehmen. Das bedeutet, dass wir Dinge, auf die wir uns konzentrieren, scheinbar häufiger bemerken, weil unser Gehirn die Informationen, die mit unserem aktuellen Fokus zusammenhängen, priorisiert.
Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn jemand ein neues Auto gekauft hat (oder einen Marathon in Berlin rennen will) und plötzlich das Gefühl hat, dass dasselbe Auto (oder Berlin) überall auf der Straße auftaucht. Tatsächlich sind nicht plötzlich mehr Menschen dasselbe Auto gefahren, sondern das RAS lenkt die Aufmerksamkeit verstärkt auf dieses Auto (oder den Marathon), da es jetzt für die Person von Bedeutung ist.
Insgesamt hilft das RAS dabei, unsere Wahrnehmung zu steuern und unsere Aufmerksamkeit auf Dinge zu lenken, die für uns in einem gegebenen Moment wichtig oder relevant sind. Es spielt eine Rolle bei der Fokussierung, der Priorisierung von Informationen und kann dazu führen, dass wir bestimmte Dinge häufiger bemerken, wenn wir uns auf sie konzentrieren.